Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Massenvertreibung der Deutschen aus ihrer angestammten Heimat östlich von Oder und Neiße, dem Sudetenland und den deutschen Siedlungsgebieten in Südosteuropa. Aber bereits im Rahmen des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages ("Hitler-Stalin-Pakt") und des Geheimen Zusatzabkommens erfolgte die Umsiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung, welche in Gebieten wohnten, die durch diesen Vertrag in den sowjetischen Machtbereich gekommen sind. Dies betraf Deutsche in den baltischen Staaten, in Bessarabien (Moldawien), Buchenland (Bukowina) und auch der Dobrudscha. Diese wurden zumeist ins Wartheland umgesiedelt. Diese Umsiedlungen erfolgten oft chaotisch und desorganisiert.

Ab Oktober 1944 setzen aus Angst vor der Roten Armee die großen Flüchtlingsströme ein. Zuerst aus Ostpreußen. Dann aus dem Warthegau, Pommern, Ostbrandenburg und Schlesien. Die Flucht wurde meist von deutschen Behörden auf Grund der näher rückenden Kriegsfront angeordnet. Dazu kamen Berichte und Gerüchte über Massaker, Massenvergewaltigungen und Plünderungen der Roten Armee und der Partisanenverbände. Parallel erfolgte in vielen Gebieten, wie im Sudetenland, die wilde Vertreibung von Deutschen durch Partisanen.

Nach dem Krieg legte im August 1945 das Potsdamer Abkommen fest, dass die Umsiedlung der Deutschen „in ordnungsgemäßer und humaner Weise“ zu erfolgen habe. Dieses Datum markiert den Zeitpunkt des offiziellen Übergangs von individueller und wilder Flucht zur organisierten und planmäßigen Vertreibung und Zwangsumsiedlung. Darüber hinaus diente das Abkommen als Vorwand oder Legitimation für die millionenfache Vertreibung, die insbesondere auf der Grundlage der Bierut- und der Beneš-Dekrete vorgenommenen wurde. Schätzungen zufolge verloren mehr als 14 Millionen Menschen ihre Heimat und über 2 Millionen Menschen ihr Leben. Leider gelten in einigen Ländern Europas heute noch zum Teil die menschenverachtenden und unwürdigen Dekrete.

Bis heute gibt es in den ehemaligen Vertreibungsgebieten deutsche Minderheiten, die landsmannschaftlich und wirtschaftlich unterstützt werden. Einen großen Anteil daran nimmt die Kulturarbeit ein.